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om57 / Band 8
Guiseppe Valentini (1681–1753)
Konzert D-Dur
für Ob, Vl conc, Str und Bc
Herausgegeben von Annegret Rosenmüller
om57
Ausgaben*

Der Florentiner Giuseppe Valentini studierte in seiner Heimat möglicherweise bei Antonio Veracini, dann in Rom bei Giovanni Bononcini, wo er als Musiker und Komponist tätig wurde. Auch als Dichter und Maler trat er in Erscheinung. Ab 1708 ist Valentinis Name regelmäßig in den Musikerlisten von Aufführungen in den Kirchen und Adelshäusern Roms zu finden (Fürst Francesco Maria Ruspoli, Kardinäle Pietro Ottoboni und Benedetto Pamphili). Bis zu seinem Tod im Jahre 1753 hatte er zahlreiche angesehene Positionen inne. Von der Wertschätzung seiner Zeitgenossen zeugt auch die Aufnahme Valentinis in die „Accademia degli Arcadi“, der bedeutendsten Vereinigung von Literaten, Künstlern und Mäzenen im römischen Spätbarock.

Die in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden erhaltenen sechs Manuskripte mit Konzerten und einer Sinfonia Valentinis gehören laut Albert Dunning vielleicht zu den von Valentini in Aussicht gestellten „Concerti grossi con Trombe, Obue, e diversi altri Stromenti“. Sie sind überwiegend (wie auch das D-Dur-Konzert) in Abschriften von der Hand J. G. Pisendels überliefert, der ab 1712 bis zu seinem Tod 1755 an der Dresdner Hofkapelle als Konzertmeister wirkte. Nach dem Tod Pisendels wurde ein Teil des von ihm gepflegten Repertoires im sogenannten „Schranck No: II“ archiviert.

Das Konzert in D-Dur für Oboe, Violine, Streicher und Basso continuo kann als Beispiel für das weitgefasste Verständnis von Konzertieren im italienischen Raum zu dieser Zeit gelten. Die Solistenbehandlung folgt eher dem sich damals vor allem durch die Werke A. Vivaldis konsolidierenden Solokonzert; die Instrumente treten jeweils getrennt hervor, wobei die Oboe, zum Teil auch als farbgebendes Element in Tuttipassagen, eine bevorzugte Position einnimmt. Die Solovioline wird lediglich im zweiten Satz mit virtuosem Passagenwerk eingesetzt.

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