Die Hofmusik der Habsburger im 17. Jahrhundert war durch und durch italienisch geprägt. Zu den wenigen heimischen Komponisten am Wiener Hof gehörte Johann Heinrich Schmelzer (um 1623–1680), den die Musikwissenschaft lange Zeit nur als komponierenden Violinisten kannte („Hauptmeister der alt-österreichischen Geigerschule“).
Er hat aber auch ein umfangreiches geistliches Werk hinterlassen, darunter ca. elf Messen, die bisher noch kaum ediert sind. Als besondere Fundgrube erwies sich das Musikarchiv im mährischen Kremsier, das auch die einzige Quelle der von der Akademie für historische Aufführungpraxis publizierten Missa Dei Patris Benedicti besitzt. Mit der Verwendung der Doppelchörigkeit, dem Wechsel von solistischen und Tutti-Abschnitten sowie dem Einsatz zweier obligater Clarini bildet dieses Werk ein Musterbeispiel einer Messe im konzertierenden Stil.