Antonio Vivaldi war über viele Jahre am Waisenhaus der Pietà in Venedig als Lehrer der drei tiefen Streichinstrumente tätig. Er hat wie kein Komponist seiner Zeit das Repertoire des Violoncellos bereichert; er war der einzige Italiener, der idiomatisch für die Viola da gamba zu schreiben verstand; ihm gelang es wie kaum einem anderen, den besonderen Reiz des allein begleitenden Kontrabasses zur Geltung zu bringen; er schenkte der Instrumentierung des Generalbasses ungewöhnliche Aufmerksamkeit. Um die Einzigartigkeit dieser Leistung würdigen zu können und den musikgeschichtlichen Boden zu ergründen, auf dem dieses Werk gedeihen konnte, bietet die Studie von Bettina Hoffmann einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der tiefen Streichinstrumente in Vivaldis Zeit und Umfeld. Es werden die Terminologie von Violoncello, Kontrabass und Viola da gamba erörtet, die Spieler und ihr Repertoire sowie Instrumentenbau und Spieltechnik vorgestellt und Fragen der Aufführungspraxis behandelt. Eine Übersicht über Vivaldis Kompositionen für Violoncello, Viola all'inglese und Kontrabass rundet die Monographie ab, die viele kaum bekannte Quellen auswertet und auf der umfassenden Repertoirekenntnis der Autorin beruht.