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Elisabeth Musiquen Bd. 15
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Melchior Franck (um 1579-1639)
Festmusiken aus Gelegenheitsdrucken
Erstausgabe Band 2 (Vincula natalia 1610/11), mit Werken von Benedikt Faber und Heinrich Hartmann
für fünf bis acht Stimmen
Herausgegeben von Carl-Philipp Kaptain

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ISMN 979-0-502342-50-0
Broschur, XX + 64 Seiten
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 25,00 EUR

Nach Einschätzung von Markus Rathey ist Melchior Franck (um 1579–1639) mit fast 1500 nachweisbaren Kompositionen „der produktivste deutsche Komponist in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts“ nach Michael Praetorius gewesen. Mehr als 110 Werke dieses gewaltigen Gesamtschaffens sind Gelegenheitskompositionen, die Franck Freunden, Kollegen und Potentaten zu besonderen Anlässen gewidmet hat und die jeweils in eigens hergestellten Einzeldrucken in kleinen Auflagen herausgegeben wurden. Obwohl diese Werke nur an einen engen Personenkreis adressiert waren und mit keiner weiten Verbreitung oder späteren Wiederaufführungen zu rechnen war, stehen sie den Kompositionen in Francks repräsentativen Sammeldrucken bezüglich der Qualität des Tonsatzes und des künstlerischen Anspruches in nichts nach. Auch die unveränderte Übernahme einzelner Gelegenheitskompositionen in spätere Drucksammlungen zeugt davon, dass der Komponist an diesen Teil seines Schaffens, der wohl eher dem „Tagesgeschäft“ zuzurechnen ist, denselben hohen Maßstab anlegte. Die Anlässe für solche musikalischen Gaben waren sehr verschieden. Im Falle Melchior Francks nehmen die etwa 50 nachweisbaren Hochzeitsgratulationen den mit Abstand größten Raum ein, gefolgt von etwa halb so vielen Begräbnismusiken. Daneben sind Glückwunschkompositionen zu Geburts- bzw. Namenstagen (ca. 15), zu Weihnachten und/oder Neujahr (ca. 10) und anderen Anlässen wie Reisen, Stellenantritten, Kirchenfesten etc. überliefert. Wenn mit dieser Ausgabe in vier Teilbänden also die Gelegenheitskompositionen Melchior Francks für festliche Anlässe (d.h. ohne die Trauer- und Bußmusiken) möglichst vollständig erschlossen und vorgelegt werden sollen, so handelt es sich doch nur um die kleine Auswahl jener Werke, die mehr oder weniger zufällig die Jahrhunderte unversehrt überstanden haben — oft genug in nur einem einzigen Exemplar.
Der erste Band dokumentiert die vollständig erhaltenen Festmusiken aus Melchior Francks ersten Jahren als Coburger Hofkapellmeister bis 1609. Band zwei enthält die Vincula natalitia, eine Sammlung von Glückwunschkompositionen Melchior Francks, seines Kapellkollegen Benedikt Faber (um 1573/1580–1634) und des Coburger Stadtkantors Heinrich Hartmann (um 1582–1616) aus den Jahren 1608 bis 1610. Der dritte Band dokumentiert die vollständig erhaltenen Festmusiken Melchior Francks aus den letzten unbeschwerten Schaffensjahren des Coburger Hofkapellmeisters, bevor sich seine Lebenssituation nach dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges immer dramatischer verschlechtern sollte. Im letzten Band werden die vollständig erhaltenen Gelegenheitskompositionen für festliche Anlässe aus den letzten zwei Lebensjahrzehnten Melchior Francks vorgestellt.

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