Die Claviersonaten von Markus Christfried Grosse (1732/33–1799) stellen bisher unbeachtete Kompositionen eines mitteldeutschen Musikers ,in höherem Schuldienst‘ dar, der zwischen süddeutschen und Berliner Einflüssen seinen Weg suchen musste. Grosse war als Organist und Musiklehrer am Pädagogium in Kloster Berge bei Magdeburg tätig. Frei von Schematismus in Satzfolge und Form weisen seine Sonaten fein differenzierte dynamische Verläufe auf. Sie bilden musikalisch und pianistisch eine Bereicherung für das Repertoire für Clavichord und Hammerklavier und wurden auch auf Orgeln gespielt. Außerdem wird die Leistungskraft eines Organisten erkennbar, der mit der untergegangenen Ära der Schnitger-Orgeln in Magdeburgs Kirchen verbunden war.