Unter den zu Lebzeiten gefeierten und später weitgehend vergessenen Komponisten des 18. Jahrhunderts ist der Dresdner Hofkapellmeister Joseph Schuster (1748–1812) bis in die jüngere Vergangenheit sowohl von der Forschung als auch der Praxis so gut wie unbeachtet geblieben. Mit seinen Werken erfreute er sich nicht nur in Deutschland großer Beliebtheit, sondern war als Opernkomponist zeitweilig auch in Italien, vor allem in Neapel, überaus erfolgreich.
Die 200. Wiederkehr seines Todestages gab den Anstoß für bemerkenswerte (Erst-)Wiederaufführungen, die Schuster als einen der originellsten deutschen Komponisten seiner Generation nachdrücklich in das Blickfeld der Öffentlichkeit rückten. Gleichzeitig veranstaltete die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen gemeinsam mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz, ein internationales Symposium, dessen Beiträge in diesem Band vorgelegt werden. Sie bieten eine Bilanz des gegenwärtigen Wissens zu diesem Komponisten und Anstöße sowohl für weitere Forschungen als auch für die künftige praktische Auseinandersetzung mit Schusters Musik.