Der aus Mulhouse stammende Flötist, Komponist und Unternehmer Jean Gaspard Weiss (1739–1815) hat mit seinen Lebenserinnerungen ein sozial- und kulturgeschichtlich bemerkenswertes Zeugnis hinterlassen, in dem er den Ausbildungs- und Lebensweg eines Musikers in der zweiten Hälfte des 18. Jahr-hunderts plastisch schildert. Die deutschsprachige Autobiographie dieses führenden Flötisten in London in den 1770er Jahren umspannt die Jahre 1749 bis 1784. Ausführliche Erwähnung finden seine Reisen nach Italien (Turin, Mailand, Parma, Modena, Bologna, Florenz, Rom), Mannheim (1763) und Paris (1767 und 1774) sowie seine längeren Aufenthalte in England, während derer er namhaften zeitgenössischen Künstlern wie Angelika Kauffmann, André-Ernest-Modeste Grétry, Johann Baptist Wendling, Johann Christian Bach und Carl Friedrich Abel begegnete.