Produktdetails

om169
Johann Friederich Willhelm Wenkel (1734-1803)
Zwölf Duette für zwei Flöten
für 2 Fl.
Herausgegeben von Andreas Waczkat
om169
ISMN 979-0-502340-15-5
Partitur (Broschur, VIII + 20 Seiten)
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 12,50 EUR

Johann Friederich Willhelm Wenkel, auch Wenckel geschrieben, der Komponist dieser Duette und Verfasser des Vorberichts, hatte schon eine kleine musikalische Laufbahn hinter sich, als er 1767 Organist und Subconrector
an der Uelzener Stadtschule wurde. Geboren wurde er am 21. November 1734 im thüringischen Niedergebra. Seinen ersten Musikunterricht soll er bei seinem Großvater mütterlicherseits erhalten haben, dem in Burg tätigen Lehrer und Organisten Johann Siegmund Mengewein († 1775). Ab 1748 besuchte Wenkel die Gymnasien in Nordhausen und Quedlinburg sowie schließlich das Marieneum in Halberstadt, wo der dortige Organist Carl Wilhelm Müller zu seinem musikalischen Mentor wurde. Nach seiner Schulzeit wandte sich Wenkel 1756 nach Berlin. Er suchte dort erfolgreich Kontakt zu den wichtigsten Vertretern der Berliner Schule: dem Hofcembalisten Carl Philipp Emanuel Bach, dem Flötisten und Hofkomponisten Johann Joachim Quantz, dem Geiger und Musiktheoretiker Johann Philipp Kirnberger und dem einflussreichen Musikschriftsteller Friedrich Wilhelm Marpurg. Durch deren Fürsprache erhielt Wenkel noch im selben Jahr eine Anstellung als Gesangslehrer an der wenige Jahre zuvor von Johann Julius Hecker gegründeten Realschule. Der musikalische Austausch im Berliner Kreis war offenbar rege; Marpurg nahm einige Kompositionen Wenkels in seine Sammlung Musicalisches Allerley (Berlin 1761) auf, Kirnberger soll gar einige kleine Stücke Wenkels unter seinem eigenen Namen abgedruckt haben. Wenkels Talent blieb nicht unentdeckt. 1761 folgte er einem Ruf als Kantor und Musikdirektor über die vier Hauptkirchen ins altmärkische Stendal; eine mehr als beachtliche Position, die für den gerade 26-jährigen eine verlässliche Lebensstellung hätte bedeuten können. Wenkel war jedoch auch ein vorzüglicher Organist. Und so ist wohl die Vermutung gut begründet, dass es die von 1752 bis 1756 durch Johann Georg Stein erbaute Orgel in der Uelzener St. Marien-Kirche war, die Wenkel dazu  veranlasste, sich um die Position in Uelzen zu bewerben, die er fortan bis zu seinem Tod am 28. Dezember 1803 bekleidete. Seine Familie war musikalisch; das Schulamt wurde nach seinem Tod mit dem des Kantors an der Uelzener Stadtschule verschmolzen und ging auf seinen Sohn Gottfried Luwig Wenkel über, auch sein Bruder Johann Christoph Wenkel bekleidete ein Kantorenamt: an der Stadtschule zu Beeskow. Die im Vorbericht genannten Kompositionen Wenkels erfüllten ein verbreitetes Bedürfnis jener Zeit nach moderner und doch eher einfach auszuführender Hausmusik. Die Clavierstücke für Frauenzimmer erschienen in zwei Bänden in Leipzig 1768 und Hamburg 1771 im Druck, neben den hier abgedruckten Flötenduetten und einigen einzeln überlieferten Kompositionen erschien in Stendal 1774 noch eine weitere Sammlung von Clavierstücken verschiedener Art, die als Reverenz an seinen bekannten Kollegen Carl Philipp Emanuel Bach als Versuche überschrieben sind. Bachs Lehrbuch Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen (Berlin 1753 und 1762) war offensichtlich in jeglicher Hinsicht für Wenkel leitend, erwähnt er es doch auch im Vorbericht zu diesen Duetten als „vortreffliche  Anweisung“, nach der er die Verzierungen und andere aufführungspraktische Anweisungen angebracht habe.

Andreas Waczkat (Auszug aus dem Vorwort)

Zurück