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Johann Philipp Kirnberger (1721-1783)
Zion klagt mit Angst und Schmerzen
Kantate
für vier Singstimmen (SATB), 2 Ob, Fag (ad lib.), 2 Vl, Va, Vlc und Bc
Herausgegeben von Denis Lomtev

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Die Kantate Zion klagt mit Angst und Schmerzen gehört offensichtlich zum Spätwerk von Johann Philipp Kirnberger (1721–1783). In der jüngsten Literatur nennt man 1782 als Entstehungsjahr. Betitelt wurde sie nach der ersten Zeile eines Kirchenliedes von Johann Heermann (1585 –1647) aus dem Jahr 1636, das Johann Crüger (1598 –1662) 1640 vertonte. Kirnberger benutzt daraus nur die ersten zwei Zeilen „Zion klagt mit Angst und Schmerzen, | Zion, Gottes werte Stadt“ mit den dazu gehörigen Melodieabschnitten und verwendet sie im ersten Teil der Kantate. […]
Der zweite, rein instrumentale Teil, genannt Sinfonia, kann im Kontext der gesamten Komposition als eine Art Intermezzo verstanden werden. Andererseits befindet sich dieser Instrumentalsatz unmittelbar vor einer Fuge und erscheint daher wiederum als Präludium zu derselben. In der darauf folgenden ebenso instrumental gehaltenen Doppelfuge (dritter Teil) zeigt sich das Können des Komponisten in der Kunst des Kontrapunktes. […]
Als vierten Teil der Kantate platziert Kirnberger den bereits früher von ihm vertonten Psalm 137 An den Flüssen Babylons für vier Singstimmen, Streichinstrumente und Basso continuo. Als eigenständiges Tonstück war er bereits 1773 in Kirnbergers Danziger Publikation Oden mit Melodien veröffentlicht worden. Die Übertragung des Psalmtextes ins Deutsche stammt von Moses Mendelssohn (1729–1786). Der gesamte Textkörper wird von dem Komponisten auf sechs Abschnitte aufgeteilt, jeder mit Angaben zum Affekt. Die Abschnitte sind: Eine tiefe Wehmut (Takte 1–28), Innere Kränkung des Gemüts (T. 29 – 42), Melancholische Zärtlichkeit (T. 43 – 66), verwandelt sich in Zorn (T. 66 – 80), und steigert bis zur Wut (T. 81–111).

(Aus dem Vorwort von Denis Lomtev)

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