Barockcello – Ein Lehrbuch für fortgeschrittene Schüler, Lehrer und interessierte Laien ist konzipiert als Ergänzung für die instrumentale Grundausbildung fortgeschrittener Schülerinnen und Schüler. Historische Quellen der wichtigen Nationalstile aus Italien, Frankreich, England und Deutschland werden zusammengefasst und für heutigen Unterricht verständlich nutzbar gemacht. Neben Übungen aus den Celloschulen von u. a. Corrette (1741), Cupis (1772), Muntzberger (1802), Breval (1804), Duport (1806) und vor allem Dotzauer (1824 und 1833) werden erstmalig Transkriptionen für Cello aus der Violinschule von Geminiani (1751) zugänglich gemacht.
Die Celloschule umfasst 18 Kapitel, unterteilt in drei Bereiche: Historische Quelle beschreibt Diminutions- und Verzierungslehre, Tonartencharakteristik und rhetorische Vortragskunst. Unter Historische Technik werden damalige Stricharten und Fingersätze, Arpeggien und akkordisches Rezitativspiel vorgestellt. Technik allgemein lehrt noch heute gebräuchliche Übungen der Bogenführung und des Fingersatzes. Jedes Kapitel beinhaltet drei kommentierte Musikbeispiele, eine „Urstudie“ und ein „Petit Plus“. Dazu kommen Fragen „zum Nachdenken“, Anregungen „zum Weiterüben“ und Informationen „zum Weiterlesen“. Ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis sowie Kurzbiographien der verwendeten Autoren runden das Werk ab.
Tobias Bonz wurde in Deutschland als Cellist und Barockcellist ausgebildet. Er konzertierte anschließend mit deutschen und vor allem französischen und italienischen Barockorchestern in ganz Europa. Gleichzeitig gestaltete er mit dem eigenen Ensemble Antichi Strumenti eine innovative Konzertreihe und realisierte 6 CD-Aufnahmen. Seit über 15 Jahren unterrichtet er Cello und Streichergruppen, wobei er auf die Erfahrungen seiner Konzerttätigkeit zurückgreift. Neben Texten zur Historischen Interpretationspraxis hat er 2012 die Autobiographie des Mulhouser Flötisten Jean Gaspard Weiss herausgegeben. In den letzten Jahren forscht er vermehrt über Historische Musikpädagogik und arbeitet zum Thema der schulischen Musikausbildung im ausgehenden 18. Jahrhundert.
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